204 Route 33. TLEMCEN. Sidi Bou-Médine. mit
seiner
Stalaktitenhalbkuppel
den
kufischen
Inschriftfriesen
und
den
drei
durchbrochenen
Gipsfenstern,
verdient
besondere
Be-
achtung;
die
Kapitäle
der
beiden
Onyxsäulen,
welche
den
Hufeisen-
rundbogen
der
Nische
tragen,
sind
die
schönsten
in
Tlemcen.
Die
Kanzel
ist
neu
(1843).
Das
*Minarett
weist
gleich
der
Kutubia
in
Marrâkesch,
der
es
im
Untergeschoß
ähnelt,
noch
die
drei
Kupferkugeln
seines
Muëddin-
türmchens
auf;
eigenartig
ist
der
Rosettenschmuck
unter
der
Platt-
form.
Die
Besteigung
(92
Stufen),
vom
Moscheehof
aus,
ist
wegen
des
guten
Überblicks
über
das
Dorf
und
wegen
der
schönen
Fern-
sicht
über
die
Hügelebene
von
Tlemcen,
mit
den
Minaretten
von
Agâdir
(S.
205)
und
Mansura,
sehr
zu
empfehlen.
Wenige
Schritte
oberhalb
des
Außentors
zum
Vorhof
der
Moschee
führt
r.
eine
Treppe
zu
der
ehem.
Medersa
(jetzt
Volksschule)
hinauf.
Der
1347
gleichfalls
durch
Abû
’l-Hasen
Ali
errichtete
Bau,
neben
den
marokkanischen
Hochschule
der
Berberei,
ist
um
1793
durch
Mohammed
el-Kebîr
(S.
186)
und
neuerdings
durch
die
französische
restauriert
worden.
Die
Führung
übernimmt
der
Lehrer
lich
selbst
(Trkg.
50
c.).
Das
mit
Fayencemosaiken
geschmückte
Tor,
mit
seinem
dem
des
Hauptportals
der
benachbarten
Moschee
ähnlichen
Vordach,
öffnet
sich
auf
einen
brunnengeschmückten
Hofraum
mit
offener
Galerie.
An
den
Seiten
sind
l.
und
r.
je
sechs
Zellen
für
die
Studenten
(Tholba,
Einzahl
Thaleb),
vier
weitere
schließen
sich
in
dem
kleinen
Nebenhof
an
der
SO.-Ecke
an
(bemerkenswert
die
kleinen
Wand-
nischen
für
die
Bücher
und
die
Öllampe
der
Studenten).
In
der
Mitte
der
Südwand
des
Hofes
ist
der
Eingang
in
den
alten
Lehr-
und
Betsaal,
mit
Mihrâb
und
einer
wahrscheinlich
in
der
Zeit
Mohammed
el-Kebîr’s
erneuten
Holzkuppel;
die
reiche
Stuck-
dekoration
der
Wände
ist
an
der
Eingangsseite
am
besten
erhalten.
—
An
die
NW.-Ecke
des
Haupthofs
grenzt
der
alte
Reinigungshof.
Von
der
Plattform
im
Obergeschoß
des
Hofes,
wo
zwölf
weitere
Zellen,
hat
man
den
besten
Blick
auf
das
Minarett
der
Moschee.
In
einem
Häuschen
in
der
Nähe
der
Medersa
erhält
man
den
Schlüssel
(Trkg.
30
c.)
zu
dem
sog.
Petit
Palais
d’el-Eubbad,
den
Trümmern
eines
im
Volksmunde
als
Dâr
es-Soltân
(„Haus
des
Sultans
Palastes
unterhalb
der
Kubba
Sidi
Bou-Medine’s,
der
aber
vielleicht
nur
als
Absteigequartier
für
vornehme
Pilger
aus
der
Merinidenzeit
stammende
Gebäude
umfaßt
drei
Höfe
mit
alkoven-
artigen.
Nebenräumen
in
der
Art
der
Alhambrabauten,
sowie
Reste
von
Bädern
und
Latrinen.
Besichtigung
für
Eilige
kaum
lohnend.
Auf
dem
Wege
nach
dem
sog.
Sultanspalast
kommt
man
an
dem
Latrinenhof
der
Moschee
und
an
der
angeblichen
Kubba
Sidi
el-Eubbâd’s
vorüber.
Kaum
2
Min.
weiter,
am
Ostende
des
Dorfes,
kann
man
in
6
Min.
über
den
Bahndamm
auf
die
Landstraße
nach
Sidi
Bel-Abbès
hinabsteigen.
Auf
der
Landstraße
erreicht
man,
zunächst
östl.
durch
Olivenwälder,
dann
im
Safsaftal
in
scharfer
Kehre
südwärts,
in
¾St.
(von
Tlemcen
in
1
St.)